Nachhaltigkeitssiegel
ASC-Zertifikat
Seit Februar 2013 gibt es ein neues Gütesiegel für Zuchtfische.
Das Ihnen bekannte, aber kritisch zu betrachtende MSC-Siegel steht für einen sogenannten nachhaltigen Fang von Wildfisch. Das ASC-Siegel ist das Schwestersiegel und soll für eine ökologisch nachhaltige Fischzucht in Aquakultur stehen. Fischprodukte die dieses Siegel tragen, müssen oder sollten aus einer Fischzucht kommen, bei der Wasserqualität, Fischdichte, Fischmehlfütterung und die Gabe von Antibiotika besser und vor allem nachhaltig geregelt und kontrolliert wird und es sollte auf faire Arbeitsbedingungen sowie auf Tierschutz geachtet werden.
Fischprodukte die o. g. Voraussetzungen erfüllen, könnten bei der TÜV-Nord GMBH mit dem ASC-Siegel ausgezeichnet werden oder z. B. über Zertifizierungsgesellschaft GmbH, die ARS Probata GmbH und die q.inspecta GmbH.
Die unabhängige internationale Non-Profit-Organisation ASC wurde 2010 vom WWF und der niederländischen IDH (The Sustainable Trade Initiative) gegründet.
Folgende Unternehmen aus der Fischbranche können sich zertifizieren lassen: Importeure, Verarbeiter, Zulieferer, Groß- und Einzelhändler, Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung, Restaurants sowie Fischfarmverbände.
Bio-Siegel
Seit Anfang 2009 gelten auch für die Erzeugung und Kennzeichnung von Biofisch und -meeresfrüchten die EG-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau. Sie regeln die artgerechten Haltungsbedingungen, Besatzdichte und Fütterung der jeweiligen Fischbestände. Fische und Fischwaren, die die Vorgaben erfüllen, können mit dem Bio-Siegel gekennzeichnet werden.
Und damit ist auch beim Fisch klar: Wo bio drauf steht, ist auch bio drin. Ist der Erzeuger zudem einem der Ökoanbauverbände angeschlossen, kann das Produkt auch das Warenzeichen des jeweiligen Verbands tragen.
Marine Stewardship Council
Das blaue Siegel des MSC steht für umweltbewussten und nachhaltigen Fischfang. Es gibt Verbrauchern die Möglichkeit, beim Fischeinkauf eine umweltbewusste Wahl zu treffen und nachhaltige Fischfangpraktiken zu belohnen und unterstützen.
Die mit dem Siegel ausgezeichneten Fischereien sorgen dafür, dass ausreichend Fisch für die Zukunft vorhanden ist, dass marine Lebensräume intakt bleiben und gefährdete Arten geschützt werden.
Zusammen fangen die Fischereibetriebe im MSC-Programm knapp sieben Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte, was etwa 12 Prozent des weltweiten Fangs für den menschlichen Verzehr entspricht. Die bereits zertifizierten Fischereien fangen fast vier Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte - mehr als sieben Prozent des weltweiten Fangs für den menschlichen Verzehr. Deutschland ist weltweit der wichtigste Markt für MSC-gekennzeichnete Produkte. Mehr als 2.000 Artikel (Stand Januar 2011) im Groß-, und Einzelhandel und in der Außer-Haus-Verpflegung tragen derzeit das blaue MSC-Siegel.
Naturland Aquakultur
Sehr viele Wildfischbestände sind heute schon überfischt, zum Teil in so kritischem Ausmaß, dass eine Erholung der betreffenden Arten fraglich geworden ist.
Aber auch die Aquakultur - häufig als "Blaue Revolution" mit enormen Wachstumsraten gefeiert - hat mit verschiedenen Problemfeldern zu kämpfen: Degradierung von wertvollen Naturräumen, nicht tiergemäße Haltungssysteme und -dichten, sowie die oft nicht nachhaltige Herkunft von Futtermitteln sind dabei besonders kritisch.
Naturland hat deshalb Mitte der 90er Jahre begonnen, Richtlinien für die Ökologische Aquakultur zu entwickeln. Aquafarmen in mehr als zwanzig Ländern produzieren mittlerweile nach diesen Richtlinien, z.B. Öko-Forellen in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien, Öko-Lachs in Irland und Schottland, Öko-Shrimps in Ecuador, Peru, Brasilien, Vietnam, Thailand, Indien und Indonesien, Öko-Tilapia in Israel und Ecuador, Öko-Pangasius in Vietnam, Öko-Wolfsbarsch und Öko-Dorade in Griechenland und Kroatien.
Naturland Wildfisch
Die Aufzucht in Aquakulturen hat eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Die Hälfte unserer Speisefische stammen jedoch aus der Fischerei in Meeren, Flüssen und Seen. Diese natürlichen Ressourcen sind in Gefahr: Nach Expertenschätzungen werden bereits drei Viertel aller Bestände bis zur Maximalgrenze genutzt. Ein Viertel gilt sogar als überfischt. Kaum erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Seafood im Welthandel gleich hinter Erdöl rangiert.
Weltweit leben rund 100 Mio. Menschen von der Fischerei, der Großteil davon in den Ländern des Südens. Aber trotz steigender Nachfrage gehören diese Menschen meist zu den ärmsten Bevölkerungsgruppen, die mit ihrer harten Arbeit kaum die eigene Familie ernähren können.
2007 verabschiedete Naturland die ersten Richtlinien für nachhaltige Fischerei. Das Naturland Pilotprojekt in Bukoba (Tansania) am Victoriasee umfasst mehr als 1000 Fischer, deren Lebens- und Arbeitsumfeld durch die hohen Naturland Sozialstandards verbessert wird. Durch die Einhaltung der strengen Richtlinien, die unter anderem die schonende Nutzung der Fischbestände und des gesamten Ökosystems sowie den Verzicht auf kritische und umweltschädigende Fangmethoden umfasst, wird eine verantwortliche Bewirtschaftung der Nilbarschbestände erreicht.
Naturland Wildfisch ist nach der ökologischen Aquakultur der zweite Baustein eines übergreifenden Nachhaltigkeitskonzeptes von Naturland für Fisch und Meeresfrüchte.